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Zu Gast im Kopfkino von Matthias Bauer

„Ganz egal ob es sich um ein Drehbuch, einen Roman oder ein Kinderbuch handelt – in meinem Kopf läuft eine Art Film ab.“

Matthias Bauer hat – gemeinsam mit dem genialen Illustrator Chris Scheuer – ein neues Kinderbuch geschrieben. Aber nicht irgendeines… hier strömt sein ganz besonderes Talent mit ein, Worte zu Bildern werden zu lassen. Wie genau er zu dieser Buch-Idee gekommen ist, das fragen wir hier in 3 knackigen Punkten.

Bild von Matthias Bauer beim Schreiben

3 Fragen an Matthias Bauer

Kann man ein Buch wie die Vollmond-Legenden eigentlich nur bei Nacht schreiben?
Anders gefragt: Was hat dich zu dieser Geschichte inspiriert?

MB: (lacht) Es wäre natürlich stimmungsvoll und sehr passend, ein gruseliges Buch nur in der Nacht zu verfassen – aber dafür schlafe ich dann doch zu gerne. Und letztendlich brauche ich auch keine besondere Atmosphäre, weil ich beim Schreiben so und so immer alles um mich herum vergesse.

Ich bin ja schon seit vielen Jahren als Autor tätig und habe mittlerweile eine Routine entwickelt: Wenn die Familie in der Früh außer Haus ist, mache ich mir einen Kaffee, gehe in mein Büro im zweiten Stock unseres Hauses, schließe die Vorhänge, setze mich an meinen Schreibtisch und lege los.

Ganz egal ob es sich um ein Drehbuch, einen Roman oder ein Kinderbuch handelt – in meinem Kopf läuft eine Art Film ab, ich sehe die Personen vor mir, sehe, was sie tun, höre, was sie sagen, und das schreibe ich nieder. Manchmal sind die Szenen dann so spannend, dass ich kaum nachkomme mit dem Schreiben. Das ist ein total cooler, kreativer Prozess, der mich immer wieder aufs Neue fasziniert, und ich hoffe, dass das noch viele Jahre so funktioniert.

Zu den „Vollmond-Legenden“ hat mich, wie so oft, meine lebenslange Vorliebe für gruselige Stoffe inspiriert. Ich wollte für die junge Leserschaft eine Geschichte schreiben, die sie so noch nicht gelesen hat: einerseits eine Art historische Reise durch ein bestimmtes unheimliches Thema – hier Vampire –, andererseits ein Fall, der auf dieser Reise aufbaut und den unsere Helden lösen müssen.

Was können sich Leserinnen und Leser von deinen Geschichten erwarten?

MB: Ich war immer schon eine Leseratte, und gerade als Kind habe ich atemlos und mit glühenden Ohren Bücher verschlungen. Diese Lesefreude will ich auch mit meinen Geschichten erreichen. Ich schreibe spannend, gruselig, lege viel Wert auf glaubhafte Charaktere, Stimmung und Atmosphäre und bemühe mich, die jungen Leserinnen und Leser von Anfang an zu fesseln.

Ich denke, dass mir das auch mit den „Vollmond-Legenden“ gelungen ist, aber das muss natürlich das Publikum entscheiden (schmunzelt). Das Buch soll übrigens der Auftakt zu einer Reihe sein, es gibt auch schon viele Ideen für die Folgebände. Nach den Vampiren könnten z.B. Spukhäuser ein Thema sein. Na, wir werden sehen.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit der Comic-Legende Chris Scheuer?

MB: Ich habe Chris vor einigen Jahren für die Comic-Version meiner makabren Kurzgeschichtensammlung „Reiche Ernte“ gewinnen können. Er ist wahrlich eine Legende im deutschsprachigen Comic-Bereich, hat viele Preise gewonnen und einen originellen, unverwechselbaren Stil – aber vor allem ist er ein wunderbarer Mensch, der zudem ein gutes Gespür für junge Leserinnen und Leser hat. Nicht umsonst hat er einmal gemeint: „Ich halte Erwachsensein für völlig überbewertet.“

Es hat mich sehr gefreut, dass sich der Verlag dazu entschieden hat, uns beide zusammenzuspannen. Wir verstehen uns blind, Chris setzt meine Texte instinktiv immer genau richtig um. Dazu zeichnet er etwas anders, als man es im Kinderbuch-Bereich gewöhnt ist. Und gerade das macht die „Vollmond-Legenden“ zu etwas ganz Besonderem.

Logo Schriftzug Vollmond Legenden

„Lieber Gott, danke für Chris Scheuer!“


(Hella von Sinnen über „Reiche Ernte“, erschienen im Panini Verlag 2020)


Hinter dem Mystery-Abenteuer steht ein legendäres Team: Matthias Bauer, als Autor im Bereich Mystery ebenso zu Hause wie im Drehbuch für namhafte Film- und Fernsehproduktionen. Chris Scheuer, Comic-Zeichner-Legende aus Graz. Vielgelobt für seinen markanten Strich und sein Gefühl für Perspektive. Für sein Werk wurde er mit dem „Max-und-Moritz-Preis“ und dem „Prix de Petit Genie“ in Paris ausgezeichnet.

„Ich halte Erwachsensein für völlig überbewertet.“

(Chris Scheuer im Interview mit der KLEINEN ZEITUNG anlässlich seines 70. Geburtstags im September 2022)

*Zuletzt hat Chris Scheuer im Rahmen der Ausstellung „Mission Possible“ mit großformatigen Comics ein junges Publikum begeistert.


Mehr zu Matthias Bauer findet ihr HIER

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